KI Künstliche Intelligenz – und die Geschichte dahinter. Wir starten eine kleine Serie mit Highlights aus mehreren Jahrzehnten KI-Entwicklung und beginnen im Jahr 1945:
In seinem 1945 erschienenen Artikel „As we may think“ skizziert Vannevar Bush vor dem Hintergrund des rapiden technologischen Fortschritts dieser Zeit seine Gedanken zur Speicherung des immer weiter spezialisierten Wissens.
Ausgehend von der gängigen Indexverwaltung von Büchereien denkt er über eine assoziationsbasierte Verwaltung des Wissens nach. Nach seiner Vorstellung sollten Bücher miniaturisiert abgespeichert und mittels standardisierter Codes abgerufen werden können. Die Innovation besteht laut Bush darin, gleichzeitig mehrere Bücher betrachten zu können und diese untereinander zu verlinken. Heute würde man dies als (Graph-) Datenbank bezeichnen.
Anhand dieses Prozesses beschreibt er die Erstellung eines neuen Buches, das Elemente aus allen verlinkten Werken enthält. Aus heutiger Sicht hat er etwas beschrieben, das mittlerweile ganz selbstverständlich in jeder PDF-Datei zu finden ist. Gerade wissenschaftliche (Übersichts-) Artikel profitieren von diesem früh ersonnenen Feature.
Die postulierte Maschine hat den Namen „memex“ , sie soll über mehrere Ausgabebildschirme, eine Tastatur und einen „Satz an Knöpfen und Hebeln“ verfügen. Was das Speichervermögen betrifft, soll memex in der Lage sein, bei einem täglichen Input von 5000 Seiten erst in hunderten von Jahren an seine Kapazitätsgrenzen zu kommen.
Die Gedanken von Veannevar Bush skizzieren das damalige Verständnis von Künstlicher Intelligenz (KI): eine assoziationsbasierte Datenbank. Denkt man an die Autovervollständigung bei jeder Google-Suche oder an die Vorschläge von Amazon, so ist die KI von damals längst in unseren Alltag integriert.